Deutschland: Loks: BR 191, E91
15.08.01
BR 191
Ein Jahr nach Bestellung der E77 wurde von der DRG eine stärkere Version in Auftrag gegeben. Nach dem ersten Weltkrieg mussten weitere Strecken in Deutschland elektrifiziert werden. Darunter waren auch einige Gebirgsstrecken in Bayern und Schlesien. Für diese Einsatzstrecken wurden neue und leistungsfähige Elektrolokomotiven nötig. Das damalige Beschaffungsprogramm war maßgeblich von Herrn W. Wechmann ausgearbeitet worden und sah für den Güterzugdienst eine sechsachsige Lokomotive vor. Die Loks sollten 3000t-Güterzüge in der Ebene und 1400t-Güterzüge und 500t-Personenzüge im Gebirge befördern. Dazu waren enorme Zugkräfte erforderlich.

Die GV Bayern wurde mit der Beschaffung der Loks beauftragt. Im Oktober 1922 wurden bei der WASSEG, eine Liefergemeinschaft der AEG und SSW, 16 Elektroloks für die RBD München bestellt. Der Fahrzeugteile wurden von Krauss hergestellt. Ende 1922 kam ein Anschlussauftrag bei der AEG über 14 Elektroloks für die RBD Breslau hinzu. 1924 wurden nochmals vier Loks bei der WASSEG und Krauss für die RBD München bestellt. 1927 wurden nochmals 12 Loks mit Wiederstandsbremse für Schlesien bestellt.

Es entstand eine C’C’-Lok mit dreigeteiltem Gehäusekasten. Viele baugleiche Bauteile wurden von der EG5, der späteren E52, übernommen. Dazu zählten u.a. das meiste der elektrischen Ausrüstung und der Fahrmotor mit entsprechender Steuerung.